Postpoint Hamburg 602

Am Donnerstag den 26.06.2008 sah ich auf meinem Weg zur Arbeit, wie der Ladenbesitzer des Iraner Shops ein kleines Postschild vor dem Einkaufszentrum aufbaute. Darüber geklebt ein DIN A4 Zettel mit dem Hinweis, das am 25.06. ein Postpoint im Laden "Super Parsian" eröffnet wird.

Da ich leider wenig Zeit hatte, nahm ich mir vor, am folgenden Tag der Sache auf dem Grund zu gehen.

Anschrift des Postpoint:
"Super Parsian" im Einkaufszentrum Steilshoop
Schreyerring 26
22309 Hamburg

Ehemaliger Ladenbereich
Ehemaliger Ladenbereich
Ort war die Passage unter der Gründgenstraße.
Foto: 10.07.2010

Was ist ein Postpoint?

Postpoints sind Anlaufstellen für Postkunden mit eingeschränkten postalischen Angebot. Im Gegensatz zu den eigenen Postfilialen und den mit fast genauso großen Angebot ausgestatteten Postagenturen, bei der Post auch Partner-Filialen genannt, sind Postpoints kleine Stützpunkte um die postalische Grundversorgung zu sichern.
Diese werden zumeist bei kleinen Einzelhändlern eingerichtet, welche nach kurzer Einweisung selbstständig den Postpoint führen.

Das postalische Angebot eines Postpoint ist darauf abgestellt, den täglichen Bedarf an Brief- und Paketdienstleistungen von Privatkunden zu decken.
Dieses sind:
- Einlieferung von Briefen, Einschreiben, Päckchen und Paketen.
- Erwerb von Briefmarken, Vorfrankierte Briefumschläge, Postkarten, Paketmarken und andere postalische Bedarfsartikel.
- Beauftragung von Nachsendungen und Lagerservice

Da die kommerzielle Zukunft von vielen Einzelhändler nur wenige Jahre währt, entstehen praktisch im laufenden Prozess permanent neue Postpoints.

Die Stempelorgie im "Super Parsian" am Freitag

Ladeninhaber
Der Ladeninhaber
Quelle: EKZ Steilshoop
EinkaufsMagazin
So ging ich dann am Freitag mit zwei vorbereiteten Umschläge in den Laden. Lächelte fröhlich den Ladeninhaber (siehe Bild rechts) an und erklärte ihm, das ich ein Sammler bin und zwei Sonderwünsche hätte.

Daraufhin schaute er mich an, als ob er mich nicht richtig verstehen würde. Nun gut, dachte ich, ran an den PostPoint-Stand und meine zwei vorbereitete Umschläge auf den Tresen gelegt.

Hier erklärte ich ihm, das der eine Umschlag für eine Gefälligkeitsentwertung gedacht sei und der andere sauber gestempelt in die Tagespost gehen möge. Er nickte freundlich und ich freute mich schon.
Es dauerte eine kurze Zeit, bis ich Begriff, das der Ladenbesitzer nur wenig verstanden hat. Ich fragte nach dem Tagesstempel und da wurde es ihm klar und er zeigte auf den Tagesstempel der auf dem kleinen Tisch neben den Stand sich befand.

Da ich wenig Zeit hatte und er nicht ganz genau wusste was ich eigentlich wollte, bat ich nun um den Stempel, den er mir bereitwillig gab. Ich drückte diesen direkt auf die Briefmarke auf dem Gefälligkeitsbeleg.
Oh, Graus. Da war wohl nicht ausreichend Stempelfarbe drauf. Ok, noch einmal kräftig Farbe rauf und dann den Stempel auf das Adressfeld setzen.

Stempelabschläge
Der Adressbereich beim Gefälligkeitsbeleg mit den ganzen Stempeln

Der Stempelabschlag ging noch, bis ich erst sah, das dieser vom 15.06.2008 war! Oh ha, da wurde er wohl in den letzten beiden Tagen gar nicht genutzt.

Nun versuchte der Ladeninhaber das Datum umzustellen, was ihm nicht so richtig gelang. Ich übernahm es und nach wenigen probieren gelang es mir die erste Zahl zu ändern. Prima, dachte ich mir und stempelte das Datum vom Ersttag noch einmal auf dem Umschlag.

Nun blieb mir nur noch mein zweiter Beleg zu stempeln, den natürlich mit dem richtigen Datum. Dieser ging (siehe Foto unten) leider nochmal durch die Stempelmaschine des Briefzentrum 20.
Es dürfte sich hierbei aus den oben erwähnten Gründen um den ersten regulären Brief des Postpoints gehandelt haben.

Während den knapp zehn Minuten, die das ganze dauerte, erhielt ich die Information, das die Entscheidung wegen dem Postpoint sehr kurzfristig gefallen ist, sprich einige Tage vorher. Es fanden keinerlei Ankündigungen statt.

Der Tagesstempel

Der Tagesstempel
Der Tagesstempel auf dem ersten echt gelaufenen Brief.

Im Einsatz befindet sich ein Tagesstempel mit der Bezeichnung Hamburg 602 und der Postleitzahl 22303. Der Unterscheidungsbuchstabe ist zz.

Hamburg 602 ist auch die Bezeichnung für eine Postfiliale in der Fuhlsbüttler Straße 460, worin aber die Postleitzahl wieder nicht passt, da diese ebenfalls zu 22309 gehört, wie auch der Steilshooper Bereich an sich. Daher ist wohl anzunehmen, das der Stempel in einem anderen Postpoint im Einsatz war (vielleicht sogar bis zum 15.06.2008?). Genaueres muss noch nachgeforscht werden.

Ob der Stempel eventuell noch ersetzt wird, ist spekulativ.

Kleines Update vom 11.07.2010

Inzwischen gibt es schon den dritten PostPoint im EKZ.

Superparsian war nur wenige Monate im Betrieb. Trotzdem finden sich an einigen Stellen noch Hinweise auf diesen PostPoint, so auch beim Aufgang der Treppe von der Passage unter der Gründgenstraße zum eigenmtlichen EKZ.

Hinweis zum ersten PostPoint auf dem alten Schild des Postamtes!
Hinweis zum ersten PostPoint auf dem alten Schild des Postamtes!
Foto: 10.07.2010



Erstversion vom 29.06.2008. Letzte Aktualisierung am 31.07.2021.

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