Infoveranstaltung Sanierungsgebiet Steilshoop

Am 21.09.2023 fand im Festsaal der Martin-Luther-King Gemeinde eine Informationsveranstaltung zum RISE-Fördergebiet "Steilshoop Zentrum" statt.

Die Veranstaltung, welche von 18 bis 20 Uhr ging, war aus meiner Perspektive überraschend gut besucht, wobei die Masse ältere Teilnehmer waren, die eine weisse Hautfarbe haben. Personen mit Mitgrationshintergrund waren nur wenige vorhanden.

Kurze Zusammenfassung
  • Es wurde in mehreren Beiträgen der grundsätzliche Sanierungsbereich dargestellt.
  • In diesem Zusammenhang ging man sehr stark auf die Bürgerbeteiligung ein.
  • Um das besser zur strukturieren, gibt es wieder einen Sanierungsbeirat welcher sich am 18.04. um 19 Uhr im Feiersaal erstmalig treffen wird.
  • Die offensichtlichen Einflußmöglichkeiten bleiben beschränkt und im finanziellen Bereich beläuft sie sich auf maximal 15.000 Euro/Jahr. Alle andere Aspekte laufen unter Vorschläge und Hinweise die von den beiden Eigentümern (MLK und Einkaufzentrum/Ärztehaus) in eigenem "Gutdünken" umgesetzt werden.
  • Für das Einkaufzentrum und Co. wird es ein Architektenwettbewerb geben, der wohl viele Aspekte vorwegnimmt.
  • Da ein Eigentümer des Einkaufzentrum anwesend war, welcher die vielen Fragen sehr eloquent und informativ beantwortet hat, lässt dieses zumindestens die Erwartung zu, das Steilshoop zukünftig ein positiveres Zentrum erhalten wird.


Plakat zur Infoveranstaltung.

Im folgenden eine etwas umfangreichere Beschreibung der Veranstaltung.

Ort / Beteiligung

Die Veranstaltung ist ziemlich pünktlich kurz nach 18 Uhr gestartet. Zu diesem Zeitpunkt war der Saal in der Kirche zu einem guten Teil gefüllt, diverse Nachzügler folgten noch.

Insgesamt waren es drei verschiedene Gruppen die gemeinsam die Informationsveranstaltung führten.

1. Die Eigentümer des Einkaufszentrum mit Ärztehaus und Anhang und die Vetretung für die Martin-Luther-King Gemeinde.

2. Dirk Mecklenburg vom Bezirksamt Wandsbek.

3. Die Sanierungsträgerin steg Hamburg mbH in Vertretung mit Herrn Schmitz und Herrn Muarrawi.

Weitere Personen aus dem Umfeld der drei genannten Gruppen befanden sich zudem noch im Raum und wurde im einzelnen mal angesprochen.

Die Besucher selbst waren, wie oben schon geschrieben, zumeist ältere Menschen weißer Hautfarbe. Beim rumschauen würde ich unter zehn Personen schätzen die Jünger als 40. Jahre waren.

Viele der Besucher dürften schon langjährige Bewohner des Stadtteils sein. Es gab auch eine Reihe von Personen, die diverse Erfahrungen im Rahmen von vorrigen Sanierungsrunden, Koordinationsstellen, usw. haben bzw. selbst aktiv daran beteiligt waren. Dieses stellte sich vorallem im Rahmen der Fragen und Anwort Runden heraus.

Gebiet - Programm - Ziele


Flyer mit den Daten bezgl. des Sanierungsbeirats.

Das Sanierungsgebiet umfasst im wesentlichen den Bereich um Fehlinghöhe, Schreyerring, Gründgenstrasse und Cesar-Klein-Ring mit einer Fläche von rund 5ha und 400 (bzw. 900) Einwohnern.

Letztes Jahr lief das eigentliche RISE Programm für Neu-Steilshoop aus, da aber durch den Eigentümerwechsel im Zentrum von Steilshoop eine neue Chance für ergab, wurde durch den Senat das RISE Programm nur für das Zentrum mit Beschluß vom 25.01.2022 bis zum 31.12.2028 verlängert.

Hierbei wird programmatisch unter dem Oberbegriff "Fördergebiet Steilshoop Zentrum" zwei wesentliche Elemente beschrieben:
a.) Programm Lebendiges Zentrum (wird teilweise vom Bund mitfinanziert)
b.) Sanierungsgebiet nach §142 BauBG (ist vorallem im Rahmen der Genehmigungsverfahren relevant bzw. auch beim Ausgleichsbeitrag nach §152 BauBG)

Das Leitziel ist: "Der zentrale Bereich von Steilshoop so attraktiv und identitätstiftend zu Entwickeln das alle Aspekte der Versorgung, Wohnen, Leben, Arbeit, usw. positiv angesprochen werden können." (Grob zitiert).

Das betrifft nicht nur die Gebäude selbst, sondern auch alle Wege, Plätze, usw.

Eine Grafik zeigte noch wie aus Vorschlägen, Ideen, usw. Handlungsabläufe wurden, die dann "umgesetzt" werden. Entscheidungsabläufe, Verpflichtungen, Planung, usw. waren nicht erkennbar.

Im Anschluß zu diesem Vortrag gab eine Frage/Antwort Runde in der schon teilweise sehr in die Details eingegangen wurde.

Hier kamen vorallem viele Nachfragen zur Parkplatzsituation, die dann eher unbefriedigend besprochen wurde.

Wichtige Detail nach der generellen Planung, finanziellen Rahmen, Entscheidungsfindung, usw. wurden in letzter Konsequenz nicht beantwortet oder auf sekundäre Aspekte gelenkt.

Gebietsmanagement

Im folgenden der Flyer mit den Informationen zu den Ansprechpartner die kurz vorgestellt wurden.


Information und Beteiligung

Der Vortrag von Herrn Muarrawi ging im ersten Teil auf die Verbreitung von Informationen ein. Hierzu wird es folgende Stellen geben:
  • Sanierungsbeirat
  • Ein Quartierbüro, welches im Einkaufzentrum als Anlaufstelle eingerichtet wird.
  • Eine Homepage (www.steilshoop-zentrum.de), die ab Ende April aktiv sein wird.
  • Eine Zeitung (Sanierungszeitung) über die die Anwohner informiert werden.
  • Ein Instagramm Account
  • Und natürlich öffentliche Veranstaltungen.

Der Sanierungsbeirat hat seine erste Sitzung am 18.04. 19 Uhr im Festsaal der Martin-Luther-King Kirche. Der Beirat trifft voraussichtlich 4x im Jahr und entscheidet unter anderem über die Verwendung von Mitteln für kleinere / kleinste Projekt mit einem Gesamtvolumen von maximal 15.000 Euro pro Jahr.

Stimmberechtigt sind ab der dritten Sitzung nur Personen die schon mindestens an zwei Sitzungen teilgenommen haben.

Nach dieser Vorstellung gab es wieder eine Frage/Antwort-Runde worin nochmal ausdrücklich nachgefragt wurde wie das Großprojekt Zentrum (und nicht nur der kleine Beitrag von 15k Euro) finanziert werden soll, aus welchen Töpfen das kommt, wie die Planung hierfür ist, wer die Entscheidungen trifft, usw. Auch diesesmal wurde die Frage umschifft und auf die nächste Runde mit dem Eigentümer verwiesen.

Auf diverse andere Fragen mit kleineren Wünschen wurde entweder eingegangen oder bei größeren Aspekten auf die Bezirksversammlung verwiesen.

Aktuelle Entwicklung

Im wesentlichen haben sich hier die beiden Ansprechpartner bzw. Eigentümer des Einkaufzentrumkomplexes und der MLK-Gemeinde geäußert.

Schwerpunkt war naturgemäß in einer sehr eloquenten Art und Weise vorallem einer der Eigentümer des Einkaufzentrum, der mit vielen Informationen auf die Ereignisse seit Herbst 2022 eingegangen ist. Zudem gab er einige Ausblicke zur Motivation, Planungen, aktueller Stand, usw.. Das kam bei den Besuchern ordentlich an. Hier einige Stichpunkte:
  • Eigentümerwechsel fand am 06.11.2022 statt.
  • Schon vorher gab es umfangreicher Austausch mit Mietern, Ämtern, usw.
  • Diverse Planungen, Genehmigungsverfahren, usw. wurden im vorwege ergriffen und beschlossen und seitdem auch stark intensiviert.
  • Im ersten Schritt wird hierbei das alte Ärztehaus in Angriff genommen, wo die Ärzte und Apotheke in das eigentliche Einkaufszentrum ziehen und die vorhandene Struktur deutlich verändert zu einem reinen Wohnungskomplex umgestaltet wird. Der Umzug mit den Ärzten ist inzwischen schriftlich fixiert. Geplant sind drei weitere Ärzte die hinzukommen.
  • Der restliche Komplex erhält im Rahmen eines Architekturwettbewerbs sein neues Gesicht.
  • Für schnelle und vorbeugende Maßnahmen wurden schon über 1,25 Mio Euro ausgegeben. Davon alleine 700.000 nur für den Brandschutz bei den Tiefgaragen unter dem Einkaufzentrum.
  • Die Decke im 1. Stockwerk im Einkaufszentrum hängt durch und benötigt massive Sarnierungen.
  • Grundsätzlich soll das 1.Stockwerk von Ärzten, usw. genutzt werden, während das Erdgeschoß der eigentlichen Versorgung dient. Für das Erdgeschoß gibt es schon die ersten Bewerber aus dem Lebensmitteleinzelhandel (Real und Co.)
  • Die generelle Sanierung und Umnutzung dauert mindestens bis 2026, dazu muss spätestens 2025 die Planung und das Genehmigungsverfahren abgeschlossen sein.

Die Martin-Luther-King Gemeinde, welche Inhaber eines Teils des Vorplatzes ist, möchte die Möglichkeiten dazu nutzen das Denkmalgeschütze Gebäudekomplex umfangreich zu sarnieren, insbesondere was den Energieverbrauch betrifft.

Zudem setzt diese sich stark für eine passende Umgestaltung des Vorplatzes ein als Begegnungs- und Verweilfläche. Dazu soll der Aspekt als Quartierzentrum noch stärker herausgearbeitet und das Gemeindezentrum für mehr Gruppen öffnen.

Im Rahmen der darauf folgende Diskussion wurde insbesondere bzgl. des Ärztehauses diverse Themen angesprochen.

Kurz nach 20 Uhr schloss dann die Veranstaltung.

Anmerkungen

Es war letztendlich eine reine Informationsveranstaltung und die Infos blieben in letzter Konsequenz oberflächlich.
Die Themen wurde zwar sachtlich diskutiert, aber jedesmal wenn man die Frage nach Geld und Entscheidungswege stellte, wurde diese entweder auf den geringen Beitrag des Beirats verwiesen oder praktisch nicht beantwortet.

Im Endeffekt bleiben die folgende Eindrücke:
a.) Ihr werdet zwar informiert, aber ausser Vorschläge zu machen oder Ideen einzubringen (vorallem für kleinere Dinge) habt ihr Anwohner nichts zu sagen.
b.) Als nette Geste für die Aktiven dürfen diese über ein paar Euros mitbestimmen wie es für kleinere Dekoaktionen ausgegeben werden können.

Die Hoffnung bleibt, das die Entscheidungsträger wissen was sie tun und das der aktuelle Schandfleck kaum noch schlimmer werden kann...

Erstversion vom 21.03.2023. Letzte Aktualisierung am 21.03.2023.

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