Briefversand in Steilshoop 1994

Als die Postbriefkästen in Steilshoop 1994 erstmalig dokumentiert wurden, entstand die Idee auch den Postversand damit zu prüfen.

Weiterentwickelt wurde die Dokumentation im Zusammenhang mit dem ersten Poststreik, den es wegen der geplanten Privatisierung der Bundespost gab.

Im folgenden die Erkenntnisse aus diesen Test und ihre Belege.



Prüfung der Postbriefkästen in Steilshoop

Am 14.03.1994 wurde in den Briefkästen der Standorte 1 bis 11 je ein Brief eingesteckt. Diese wurden am selben Tag bearbeitet durch das Postamt Hamburg 50 und am Folgetag an den Empfänger zugestellt.
Für die Standorte 12 und 13 folgte der Versand am 15.03. und am Folgetag wurden diese zugestellt.

In allen Fällen wurden die Briefe vom Postamt Hamburg 50 bearbeitet. Dabei hat die Mehrzahl die Entwertung durch die Maschine mit dem Unterscheidungsbuchstaben "mc" und dem Werbeeinsatz "Phantom der Oper" erhalten. Nur die Postkästen auf der Linie Schmachthäger Straße (Standorte 7, 8 und 11) sind mit der Maschine "ma" und dem Werbeeinsatz zur Postleitzahl entwertet worden.

Markant sind die kurzen aufgedruckten Strichcodes durch die Post unten rechts. Diese frühe Form war recht kurz und später durch längere Aufdrücke ersetzt.

Hier die dreizehn Belege.




Test eines Briefkasten an unterschiedlichen Tagen nach Entleerungszeiten

Die folgende Briefe wurden an den Tagen:
Freitag, den 03.06.1994:
- Brief Nummer 1: vor 12 Uhr
- Brief Nummer 2: vor 15 Uhr
- Brief Nummer 3: nach 15:10 Uhr eingesteckt. Angabe auf dem Briefkasten zur Entleerung noch 15 Uhr, daher
- Brief Nummer 4: vor 17:30 Uhr
- Brief Nummer 5: vor 18 Uhr
- Brief Nummer 6: vor 20 Uhr
Samstag, den 04.06.1994:
- Brief Nummer 7: vor 10 Uhr
Sonntag, den 05.06.1994:
- Brief Nummer 8: vor 09 Uhr
- Brief Nummer 9: nach 09 Uhr
in den Briefkasten beim Standort 1: Schreyerring 26 eingesteckt.

Ergebnis:
Die Nummern 1 bis 6 wurden am Samstag, den 04.06. an den Empfänger geliefert.
Die Nummer 7 wurde am 07.06. an den Empfänger ausgehändigt.
Die Nummer 8 blieb verschollen.
Die Nummer 9 kam am 06.06. beim Empfänger an.

Die Nummer 1, 2, 4, 5 und 6 wurden maschinell, die Nummer 3 per Hand im Postamt Hamburg 50 entwertet.
Da bei der Nummer 5 nicht beide Marken entwertet wurden, erhielt die untere Marke eine nachträgliche Entwertung im Postamt Hamburg 60.
Die Nummern 7 und 9 wurden im Hammerbrooker Postamt Hamburg 3 entwertet.

Die Nummern 1, 2, 3 und 4 wurden am 03.06. bis 21 Uhr entwertet.
Die Nummer 5 und 6 wurde am 03.06. zwischen 21 und 23 Uhr, sowie die 5 nochmal am Folgetag bis 08 Uhr entwertet.
Die Nummer 7 wurde am 04.06. wurde bis 17 Uhr entwertet.
Die Nummer 9 wurde am 05.06. bis 13 Uhr entwertet.




Test im Rahmen des Poststreiks am 06.06.

1994 fand erstmals, infolge der Umstruktuierungen zur kommenden Privatisierung, bei der Post ein Vollstreik statt. Das gab es wegen dem hohen Beamtenanteil vorher nicht.

Aus diesem Grund wurden die Auswirkungen dieser Streiks am Montag, den 06.06.1994, auf die Briefversand aus Steilshoop mit zwei Briefen getestet.

Der Brief A wurde im Standort 12: Gustav-Seitz-Weg 2 kurz vor 11 Uhr eingeworfen und gegen 15 Uhr geleert. Der Brief wurde noch am selben Tag in das Postamt Hamburg 50 gebracht und dort bis 21 Uhr durch den Maschinenstempel entwertet.

Der Brief B wurde im Standort 1: Schreyerring 26 kurz vor 11 Uhr eingeworfen und gegen 12 Uhr geleert. Der Brief wurde voraussichtlich noch am selben Tag eingesammelt. Eine Entwertung fand nicht statt, jedoch muss er die Verteilanlage passiert haben, da unten rechts der Leitcode aufgedruckt ist.
Interessanterweise erfolgte keine "Nachträgliche Entwertung" im Postamt Hamburg 60, wie im Beispiel oben.

Ergebnis: Beide Briefe wurden am Folgetag, den 07.06., an den Empfänger ausgeliefert.
Die Auswirkungen des Streiks zeigten sich in der nicht erfolgten "Nachträglichen Entwertung" beim Brief B. Das ist insofern erwähnungswert, da in den 1990er noch sehr genau gearbeitet wurde und somit ergibt sich hier ein Hinweis, dass das Auslieferungspostamt die Wirkungen des Streiks spürte und wegen Personalknappheit auf die wichtigsten Aspekte konzentrierte.




Wiederholung des Tests Entleerungszeiten im Rahmen des Poststreiks am 17.06.

Am Donnerstag, den 16.06.1994, und Freitag, den 17.06.1994, erfolgte wieder ein Versuch der Entleerungs- und Zustellzeiten im Rahmen des wieder stattfindenden Poststreiks.

Hierzu wurde der Brief C am 16.06. im Briefkasten am Standort 12: Gustav-Seitz-Weg 2 mit der Abholzeit 15 Uhr eingeworfen und wurde noch am selben Tag in das Postamt Hamburg 50 gebracht und dort bis 21 Uhr durch den Maschinenstempel entwertet. Der Empfänger erhielt den Brief am Folgetag.

Die Briefe 1 - 5 wurden alle in den Briefkasten am Standort 1: Schreyerring 26 eingeworfen und wurden alle gemeinsam am Folgetag Samstag, den 18.06. an den Empfänger übergeben.
Brief 1: vor 12 Uhr eingeworfen, am selben Tag in das Postamt Hamburg 50 gebracht und dort bis 21 Uhr durch den Maschinenstempel entwertet.
Brief 2: vor 15 Uhr eingeworfen, am selben Tag vermutlich in das Postamt Hamburg 50 gebracht und entwertet. Vom Stempel landete nur der Werbeeinsatz auf dem Brief.
Brief 3: vor 17:30 Uhr eingeworfen, am selben Tag in das Postamt Hamburg 50 gebracht und dort bis 21 Uhr durch den Maschinenstempel entwertet.
Brief 4: vor 18 Uhr eingeworfen, am selben Tag in das Postamt Hamburg 50 gebracht und dort bis 23 Uhr durch den Maschinenstempel entwertet.
Brief 5: nach 18 Uhr eingeworfen, am selben Tag vermutlich in das Postamt Hamburg 50 gebracht und entwertet. Vom Stempel landete nur der Werbeeinsatz auf dem Brief.

Fazit: Auch dieses Mal sind die Lieferzeiten erfolgreich am Folgetag durchgeführt worden. Einzig die mangelhafte Entwertung der Briefe 2 und 5 wären zu bemerken aber entstanden vermutlich wieder aus Personal- und / oder Zeitmangel.




Test des Postamt am Wochenende

Bei der Dokumentierung der Erfahrungen von 1994 wurde festgestellt, das anscheinend die Wochenend-Sendungen über Postamt Hamburg 3 abgewickelt werden.
Aus diesem Grund wurde zur Überprüfung am Samstag, den 04.02.1995, nochmalig ein Brief im Briefkasten beim Standort 1: Schreyerring 26 eingesteckt und versendet.
Dieser wurde im Postamt Hamburg 3 am Folgetag eingeliefert und durch den Maschinenstempel "nd" bis 14 Uhr entwertet. Die Aushändigung beim Empfänger erfolgte dann am Montag, den 06.02.95.




Erstversion vom 22.08.2023. Letzte Aktualisierung am 30.08.2023.

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